Sportmundschutz - Ein Stiefkind der Prophylaxe

Mountainbiking, Inline-Skating aber auch Fußball, Hockey und natürlich Karate und Judo- immer ausgefallenere Fun- und Extremsportarten lassen das Sportlerherz heute höher schlagen und den Adrenalinspiegel steigen. Und für jede noch so ausgefallene Trendsportart gibt es zwischenzeitlich die passende funktionelle Sport- und Schutzbekleidung: Knie-, Ellenbogenschoner und Helme, um Verletzungen wie Brüche und Hautabschürfungen vorzubeugen.

In 80 Prozent der Fälle sind es die oberen Schneidezähne, die in Mitleidenschaft gezogen und verletzt werden. Was folgt ist meist eine lebenslange Odyssee an zahnärztlicher Betreuung und chirurgischer Behandlung.

Ist der Zahn verloren, kann nur noch mit einem Implantat oder mit einer Brücke die Lücke geschlossen werden!

Neben der Schutzwirkung für die Zähne und die Mundschleimhaut wird gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung der Lippen, der Zunge und des Ober- und Unterkiefers sowie der Kiefergelenke gesenkt. Der Mundschutz dient auch dazu, bestehende Kräfte abzufangen, die bei Stürzen oder einem harten Aufprall auf den Unterkiefer einwirken und auf den Schädel übertragen werden und vermindert so das Risiko einer Gehirnerschütterung.

Hintergründe für das Tragen von Mundschützern

Hintergründe für das Tragen von Mundschützern

  • Verletzungen von Zähnen, Zahnfleisch und Kieferknochen sind extrem schmerzhaft
  • 95 % aller Zahnverletzungen geschehen bei Personen unter 21 Jahren
  • Schon 1964 wurde die Schutzwirkung auf den Kopf erkannt (Reduzierung von Gehirnerschütterungen)
  • Besonders gefährdet sind Jugendliche
  • Die meisten Jugendlichen tragen einen Helm und Knieschoner - der Mundschutz gehört aber auch zur Schutzausrüstung!

Bei welchen Sportarten ein Mundschutz sinnvoll ist

Die DGZMK (Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde) rät bei folgenden Sportarten zum Tragen eines Mundschutzes:

  • American Football
  • Baseball
  • Basketball
  • Boxen und andere Kampfsportarten
  • Eishockey
  • Fahrradfahren
  • Feldhockey
  • Fußball
  • Geräteturnen
  • Handball
  • Inline-Skating
  • Mountainbiking
  • Reiten
  • Rugby
  • Skateboarding
  • Skifahren
  • Squash
  • Volleyball
  • Wasserball

Mundschutzarten

Gegenwärtig werden auf dem deutschen Dentalmarkt drei Mundschutztypen angeboten, die sich in Herstellungsart, ihrer Schutzwirkung und im Tragekomfort deutlich voneinander unterscheiden:

1. Konfektionierter Mundschutz
Als konfektionierter Mundschutz sind in vielen Sportfachgeschäften Gummischienen erhältlich, die nicht individuell an die Zahnreihen angepasst sind und im Mund durch das Zusammenbeißen der Zähne festgehalten werden. Dadurch wird die Mundatmung und die Sprache wesentlich beeinträchtigt. Nach der DGZMK bietet dieser Typ den geringsten Verletzungsschutz.

2. Individuell angepasster Mundschutz
Konfektionierte Schienen aus thermoplastischen Material werden im kochendem Wasser erwärmt und können an die Zahnreihen des Benutzers individuell angepasst werden, während das Material noch verformbar ist. Bietet einen besseren Schutz als Typ 1, hängt aber stark von der Qualität der Anpassung ab.

3. Individuell hergestellter Mundschutz

Individuell hergestellter Mundschutz wird hergestellt, indem von einem Zahnarzt Abformungen von den Zahnreihen im Ober- und Unterkiefer vorgenommen werden. Diese Abformungen werden in Gipsmodelle umgesetzt. Anhand der Modelle stellt ein Zahntechniker in einem Vakuum-Pressverfahren Mundschutzschienen her, die genau an die Zahn-, Kieferkamm- und Schleimhautverhältnisse des Patienten angepasst sind. Nach Aussage der DGZMK bietet dieser Schutz den besten Verletzungsschutz, den höchsten Tragekomfort und die beste Passgenauigkeit.

Modischer Gag

Der Zahnschutz kann ein- oder mehrfarbig angefertigt werden. Sogar Abbildungen oder Aufschriften können eingearbeitet werden. Dies ist ein Mittel, die Akzeptanz der Jugendlichen für den Mundschutz zu steigern. Aus einer medizinischen Vorsichtsmaßnahme wird ein cooles Sportgerät.

In jedem Fall sollte der Mundschutz nach dem Tragen mit Zahnbürste und Seife gereinigt sowie mit klarem Wasser abgespült werden. Um Flexibilität und Festigkeit der Schienen zu erhalten, empfiehlt die DGZMK eine feuchte Aufbewahrung, z. B. in einer antiseptischen Mundspüllösung in festen, verschließbaren Kunststoffbehältern.

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