Essen gegen Rheuma: Wie antientzündliche Ernährung hilft
Ob der Speiseplan bei Rheuma mit über den Krankheitsverlauf bestimmt, dazu gibt es keine wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse. Überzogene Erwartungen korrigiert deshalb Prof. Dr. Gernot Keyßer vom Arbeitsbereich Rheumatologie am Universitätsklinikum Halle, ermuntert aber Rheumakranke zur Veränderung: "Die Ernährung ist ein wichtiger Ansatz in der Rheuma-Therapie, auch wenn sie nur einer von mehreren Bausteinen ist", so Keyßer im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Erhöhter Blutzucker befeuert Entzündungen
2021 haben sich Fachleute zusammengesetzt und die ideale Ernährung für Menschen mit rheumatoider Arthritis, der häufigsten Form von Rheuma, entworfen. Sie sieht dreimal pro Woche eine Mahlzeit mit Fisch vor, bevorzugt Fettfisch. Angesichts der Überfischung der Meere und der häufigen Schadstoffbelastung von Fisch sind pflanzliche Öle wie Olivenöl, Rapsöl und Walnussöl sowie Algenöl eine Alternative. Anwendung und Dosierung sollten aber unbedingt vorab im ärztlichen Gespräch geklärt werden.
Milchprodukte wie Joghurt und Käse liefern viel Kalzium. Der Knochenbaustoff trägt dazu bei, Osteoporose vorzubeugen, zu der Menschen mit Rheuma besonders neigen. Außerdem kommt es gerade bei Rheuma auf eine gute Versorgung mit Vitaminen, Mineral- und Pflanzenstoffen an. Einige davon können schädliche Sauerstoff-Radikale ausschalten, die durch die Entzündung vermehrt entstehen. Wer bei "vegetarisch" an Süßspeisen wie Milchreis oder Pfannkuchen denkt, muss wissen: Alles, was den Blutzucker schnell erhöht, befeuert auch Entzündungen. Vor allem Zucker und Weißmehlprodukte sind Blutzuckertreiber. Vollkorn ist immer die bessere Wahl.
Rheuma erhöht Risiko für Herzinfarkt
Welchen Effekt können Rheuma-Patientinnen und -Patienten erwarten, die sich an die empfohlene Ernährungsweise halten? Gernot Keyßer kennt viele Menschen, deren Entzündungswerte sich auf diese Weise verbessert haben und denen es entsprechend besser ging. Auch wenn es nur wenige gut gemachte Untersuchungen gibt, weiß man um die indirekten Effekte einer gesunden Ernährung: Chronische Entzündungen wie Rheuma erhöhen das Risiko für einen Herzinfarkt, besonders wenn zudem Bluthochdruck oder erhöhte Blutfettwerte bestehen. Und "Mittelmeeressen" kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen positiv beeinflussen, so die "Apotheken Umschau". Deshalb wirbt Professor Keyßer bei Rheuma-Patientinnen und -Patienten für eine ausgewogene Ernährung, weist aber darauf hin, dass gesundes Essen keinesfalls Medikamente ersetzen kann. "Diese haben absoluten Vorrang in der Therapie."
Quelle: "Apotheken Umschau" 2A/2025
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