Ballaststoffe, Bewegung, Abführmittel: Wann hilft was bei Verstopfung?

Wer seltener als dreimal die Woche Stuhlgang hat, leidet an Verstopfung - und daran ist meist der Lebensstil schuld: "Mangelnde Bewegung, zu viel Sitzen, falsche Ernährung und zu wenig Trinken fördern die Darmträgheit", sagt Prof. Dr. Thomas Haak aus der Diabetes-Klinik in Bad Mergentheim in der neuen Ausgabe des Apothekenmagazins "Diabetes Ratgeber.

Bei Menschen mit Diabetes können es auch Medikamente sein, die den Darm träge machen - auch Metformin, das Präparat der ersten Wahl bei Typ-2-Diabetes. Vor allem zu Beginn der Therapie tritt diese Nebenwirkung auf, die meist vorübergehend ist. Was hilft?

  • Quellstoffe: Pflanzliche Stoffe wie Floh- oder Leinsamen binden Wasser und quellen auf. Das größere Volumen dehnt den Darm, was die natürliche Bewegung des Organs anregt. Sie wirken aber nur, wenn man ausreichend Flüssigkeit wie Wasser dazu trinkt!
  • Darmanregende Mittel: Die Wirkstoffe Bisacodyl und Natriumpicosulfat stimulieren die Darmtätigkeit und führen dazu, dass im Dickdarm befindliches Wasser dort bleibt und neues einfließt. Der Darm kann sich bei länger andauerndem Gebrauch an die Wirkstoffe gewöhnen. Eine längere Einnahme darf daher nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Nebenwirkungen gibt es auch, etwa Darmkrämpfe oder Durchfall.
  • Wasserziehende Stoffe: Macrogol führt dem Stuhl Flüssigkeit zu, indem es Wasser im Magen-Darm-Trakt bindet. Es macht den Stuhl gleitfähiger und vergrößert sein Volumen. Lactulose wird von Bakterien im Dickdarm gespalten, dabei entstehen Milchsäure und wasserziehende Stoffe, die dafür sorgen, dass Wasser im Darm zurückgehalten wird. Das erhöht das Volumen des Darminhalts und regt so die Darmbewegungen an.

Allgemein gilt: Wer häufiger unter Verstopfung leidet, sollte ärztlichen Rat suchen. Das gilt auch, wenn Blut im Stuhl, Krämpfe, Übelkeit oder Erbrechen begleitend auftreten.

Quelle: "Diabetes Ratgeber" 10/2024 

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