Gallensteine: Was man darüber wissen sollte / Oft bleiben Gallensteine unbemerkt, gelegentlich aber machen sie Probleme / Diabetes erhöht das Risiko

Gallensteine fallen oft eher zufällig auf, zum Beispiel, wenn der Bauch mit Ultraschall untersucht wird. Viele Menschen bemerken sie gar nicht. Bei einigen drückt oder zwickt es vielleicht unter dem rechten Rippenbogen, besonders nach fettreichen Mahlzeiten. Die wichtigsten Fragen rund um Gallensteine beantwortet das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber".

Ohne Symptome sind Gallensteine nicht schlimm

Wenn sich die Gallenblase aufgrund der Steine entzündet oder ein Stein im Gallengang einklemmt, kann das starke, teils wellenförmige Schmerzen bereiten, oft mit Übelkeit oder Erbrechen. Dann spricht man von einer Kolik. Staut sich die Galle dadurch auf, können sich die Haut und das Weiße der Augen gelblich, der Urin bräunlich verfärben. Warum aber bilden sich Gallensteine? Überwiegen in der Gallenflüssigkeit Cholesterin oder Bilirubin, ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes, formen sich kleinste Kristalle, aus denen sich dann Steine bilden können. Neben Übergewicht, Alter und genetischer Veranlagung kann insbesondere Typ-2-Diabetes zur Entstehung von Steinen beitragen. Studien haben zudem gezeigt, dass Gallensteine offenbar auch ein Risiko darstellen, später an Typ-2-Diabetes zu erkranken.

Ohne Symptome sind Gallensteine nichts Schlimmes. Eine Ausnahme sind Steine größer als drei Zentimeter. "Dann steigt das Risiko für Gallenblasenkrebs", erklärt die Gastroenterologin Prof. Julia Mayerle, Direktorin der Medizinischen Klinik II an der Universitätsklinik München. Viel tun gegen Gallensteine kann man nicht. Zumindest können Bewegung und fettarme, ausgewogene Ernährung verhindern, dass sie schnell größer werden. "Machen die Steine keine Beschwerden, lässt man sie einfach in Ruhe", sagt Mayerle.

In der Regel ist keine Diät notwendig

Wenn Steine aber eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse hervorgerufen haben, immer wieder für Koliken mit erhöhten Leberwerten sorgen oder sich die Gallenblase entzündet, sollte operiert werden, rät Gastroenterologin Mayerle im "Diabetes Ratgeber".

Wird im Zuge einer derartigen Operation die Gallenblase entfernt, produziert die Leber weiterhin Gallenflüssigkeit, aber der Speicher dafür fehlt. Betroffene können dann den Eindruck haben, besonders fettiges Essen schlechter zu vertragen. In der Regel ist aber nach Entfernung der Gallenblase keine Diät nötig. Eine ausgewogene, nicht zu fettreiche Ernährung ist - wie immer - ratsam.

Quelle: "Diabetes Ratgeber" 8/2024 

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