Gesundes Essen beugt schmerzhaften Gichtanfällen vor

Viel Gemüse, reichlich Wasser oder Kräutertee - dafür weniger häufig Bier und Hackbraten. Für viele Gicht-Patienten klingt die Strategie, mit besserem Essen den nächsten schmerzhaften Gichtanfall zu vermeiden, nicht gerade verlockend. Doch Studien belegen: Die Krankheit lässt sich mit einer Ernährungsumstellung wirksam in Schach halten. "Keiner muss ganz auf Fleisch verzichten, doch jeder sollte die Menge im Blick behalten. Etwa indem das übliche Wurstbrot für die Pause öfter durch Käsebrot ersetzt wird. Auch einige Walnüsse oder Gemüsesticks mit Kräuterquark sind ein guter Snack", erklärt Diätassistentin Anna-Lena Neuner, die eine Gruppenberatung für Gichtkranke leitet, im Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber".

Linsen und Gemüse halten Harnsäurepegel niedrig

Früher mussten Gichtkranke die Purinmengen aller gegessenen Lebensmittel aufwendig mitzählen. Purine sind natürliche Bestandteile pflanzlicher wie tierischer Lebensmittel, aus denen der Körper Harnsäure bildet. Der Körper entsorgt diese vor allem über die Nieren. Gelingt das besonders im Alter immer weniger, droht ein schmerzhafter Gichtanfall. Purinreich sind etwa Fleisch und Fisch, aber auch Weizenkeime oder Hülsenfrüchte. Heute weiß man: Linsen sowie Gemüse erhöhen trotz ihrer Purine den Harnsäurepegel nicht. Für Neuner erleichtert das die Beratung sehr: "Ich konzentriere mich heute auf die einfache Regel: statt Fleisch öfter Gemüse."

Fettarme Milch ist günstig, Kaffee erlaubt

Die gute Nachricht: Es gibt viele leckere Lebensmittel, die den Harnsäurewert günstig beeinflussen. Dazu zählen fettarme Molkereiprodukte von der Milch über den Joghurt bis hin zum Quark: Sie regen die Nieren an, mehr Harnsäure auszuscheiden. Auch viel Wasser oder Tees fördern das. Zwei Liter pro Tag sollten es sein. Kaffee ist auch erlaubt, Alkohol dagegen stört die Nieren beim Ausschwemmen der Harnsäure. Ebenso wenig sind Fruchtsäfte als Durstlöscher zu empfehlen, deren Fruchtzucker die Harnsäure-Ausscheidung behindert.

Folge der Ernährungsumstellung sind oft weniger Kilos auf der Waage und das heißt auch: Der Körper wird beweglicher. Leichte Alltagssportarten wie Spazierengehen oder Radfahren sind auch für Ältere möglich. Zudem hilft der Spaß an der Bewegung dabei, schlechte alte Essgewohnheiten abzulegen.

Quelle: "Senioren Ratgeber" 12/2021

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