Wieviel Schokolade ist gesund?
Schokolade ist süß - und offenbar auch noch gesund, zumindest der Kakao darin. So lassen es derzeit viele Studien verlauten. Diesen zufolge schützen die im Kakao enthaltenen Flavonoide die Zellen, sind gut für die Gefäße und senken den Blutdruck. "Doch klinische Langzeitstudien fehlen", bemängelt Dr. Gisela Olias vom Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Schokoladen-Hersteller stecken hinter den Studien
Wie sich ein langfristiger Schokoladenkonsum etwa auf das Herzinfarkt-Risiko auswirkt, ist damit nicht mit Sicherheit zu beantworten. Genauso wenig, wie die Dosis an Schokolade, die verzehrt werden sollte. Eine aktuelle Untersuchung ermittelt als optimale Dosis 45 Gramm Schokolade pro Woche, also täglich nicht mehr als ein kleines Stück. Doch ist fraglich, ob Schokolade für die Effekte verantwortlich ist. So haben Menschen, die Schokolade in Maßen naschen, auch generell einen gesünderen Lebensstil: Sie bewegen sich mehr, ernähren sich ausgewogen, und rauchen weniger.
Mit Vorsicht zu genießen sind manche Schokoladenstudien auch aus einem anderen Grund: Die Hersteller haben ein Interesse daran, ihre Produkte in ein positives Licht zu rücken. Zum Beispiel nahm das Onlineportal "Vox" 100 vom Mars-Konzern geförderte Arbeiten unter die Lupe - und zeigte, wie diese dazu beitrugen, eine Süßigkeit zum Superfood zu erklären.
Schokoladekonsum: Lieber dunkel und wenig
Fakt ist: Schokolade enthält auch ungünstige Inhaltsstoffe wie Zucker und Fette. "Sie ist sehr kalorienreich, wer zu viel davon nascht, nimmt oft schnell zu", sagt Olias. Übergewicht ist allerdings ein Risikofaktor für Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Diabetes oder Krebs. Da helfen auch die guten Inhaltsstoffe nicht mehr viel. Was folgt daraus? In Maßen ist Schokolade okay: Niemand muss ab und an auf ein kleines Stück verzichten. Am besten ist dunkle Schokolade, also die mit einem hohen Kakaoanteil zwischen 50 bis 99 Prozent. Da sie eher bitter schmeckt, können die meisten davon auch gar nicht übermäßig viel essen.
Quelle: "Apotheken Umschau" 4B/2022
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