Gesunder Darm: So sorgen Sie für die richtige Balance
Viele verschiedene Bakterienarten im Darm zu haben, weist auf einen gesundes Ökosystem hin - und beeinflusst die Gesundheit. So machen bestimmte Bakterien einen Teil der in der Nahrung enthaltenen Energie für den Körper erst verwertbar. Je nach Bakterienmix kann ein Mensch daher aus der gleichen Portion Chili con Carne mehr Energie ziehen als ein anderer. "Das macht zwar nur ein paar Kalorien aus", sagt Professor Matthias Laudes, Endokrinologe am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, im Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber". Auf Dauer kann sich das aber läppern. Manche Arten scheinen sogar den Appetit anzuregen - durch Signalstoffe, die im Gehirn wirken. Über den Risikofaktor Gewicht hätten die Einzeller so auch Einfluss auf die Entstehung von Diabetes Typ 2.
In den USA: Stuhltransplantation für Übergewichtige
Ein neuer Ansatz dafür, wie sich außerdem ein gutes Mikrobiom - so nennt man die Gemeinschaft der Einzeller nennt - schaffen lässt, kommt aus den USA. Dort ist es bereits ein Trend eine Transplantation vom Stuhl schlanker Patienten durchzuführen. Der Stuhl wird dabei speziell aufbereitet, die Mikroben von Verdauungsresten getrennt. Diese werden dann übertragen, zum Beispiel über einen Schlauch, der in den Darm eingeführt wird. Übergewichtigen soll diese Methode dabei helfen, Pfunde zu verlieren.
Allerdings ist die Transplantation aufgrund von Infektionsrisiken nicht ungefährlich. "Man muss die Therapie zudem immer wieder durchführen, um eine Wirkung zu erzielen", sagt Laudes. Genauso skeptisch äußert sich der Endokrinologe gegenüber der Gabe von Probiotika, wie man Produkte mit lebenden Bakterienkulturen nennt. Um das Mikrobiom zu verändern, muss man Probiotika zudem dauerhaft einnehmen. Natürliche Quellen sind etwa Joghurt, Kefir, Käse und saure Gurken.
Gesunde Ernährung schafft Bakterienvielfalt
Um sich einen gesunden Bakterienmix zu erhalten, ist eine gesunde Ernährung daher immer noch das Beste für den Darm. Dabei gilt: viel Gemüse, pflanzliche Fette und wenig Fleisch. Die Chance, dass viele verschiedene Bakterienarten das richtige Futter für sich finden, ist dann hoch.
Quelle: "Diabetes Ratgeber" 11/2021
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